Lebenskunde an der Mendel-Grundschule
Lebenskunde ist ein freiwilliges Weltanschauungsfach und wird vom Humanistischen Verband Deutschlands angeboten.
Die Themen, die behandelt werden, haben mit den grundlegenden Erfahrungen, Fragen und Hoffnungen aller Menschen zu tun: zum Beispiel Glück, Liebe und Sexualität, Familie, Freundschaft, Ehrlichkeit, Angst, Tod und Sterben, Mythen und Religionen der Welt, Umwelt, Zukunft… Die endgültige Themenauswahl wird möglichst gemeinsam mit den Schülern getroffen.
Die Schüler lernen über sich selbst, andere Menschen und die Welt nachzudenken. Sie können auch ihre Fantasie ausleben und ihrem kreativen Potential freie Bahn lassen. Die Kinder philosophieren, malen, basteln, singen, tanzen, drehen Filme und spielen Theater. Das Erfolgserlebnis, besonders nach einer Theateraufführung, steigert das Selbstvertrauen und die eigene Wertschätzung. Das alles wird von mehr als 300 Schülern, die am Lebenskundeunterricht teilnehmen, und ihren Eltern besonders geschätzt.
Evangelischer Religionsunterricht an der Mendel-Grundschule
An der „Mendel-Grundschule“ gibt es seit 1998 Evangelischen Religionsunterricht. Seit Oktober 2017 „konfessionell kooperativer Religionsunterricht“. Die Kernthemen werden also in den Perspektiven katholischer und evangelischer Konfession unterrichtet, die beiden Schwerpunkte gleichermaßen betont. Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht ist auch für Schülerinnen und Schüler offen, die selbst nicht glauben oder andere religiöse Überzeugungen vertreten. Mit dem Religionsunterricht verbinden sich vier Bildungsaufgaben:
Die Welt verstehen: Unsere Lebenswelt ist durch die Bibel und die Traditionen des Christentums und anderer Religionen geprägt – in Literatur, bildender Kunst, Musik und Architektur, im Rhythmus des Kalenders und im Recht, in den Medien. Religionsunterricht erschließt religiöse Sprache und Symbole und macht mit den Ursprüngen von Festen der Weltreligionen vertraut. Was Schülerinnen und Schüler über ihre eigene Religion lernen, hilft ihnen, sich in unserer Welt zu orientieren und befähigt sie, den eigenen Standpunkt zu klären und so in einen Dialog mit anderen Religionen zu treten.
Nach Sinn fragen: Es gehört zum Menschsein danach zu fragen; woher komme ich, welches sind meine Wurzeln, was macht mich aus, welches sind meine Werte, an denen ich mich orientieren möchte? Im Religionsunterricht gehen wir diesen Fragen nach. Dabei werden die Menschheitserfahrungen und Vorstellungen, die sich in der Bibel finden lebendig, wenn Schülerinnen und Schüler sich mit ihnen auseinandersetzen. Es befähigt sie zu verantwortlichem Leben.
Über Glauben nachdenken: Menschen bekennen sich zu Gott – in vielen Religionen. Im Religionsunterricht erfahren Schülerinnen und Schüler davon, wie Menschen nach Gott suchen. Es geht darum, den Glauben zu reflektieren und das Wissen über religiöse Zusammenhänge zu vertiefen. Dazu gehören Kenntnisse über die Entstehung der Bibel, christliche Archäologie, Geographie und Geschichte. Thema des Unterrichts ist auch das Judentum, als Wurzel des Christentums. Aber auch die Vorstellungen des Islam, Hinduismus und Buddhismus. Im Vordergrund steht jedoch der christliche Religionsunterricht. Hier vor allem auch die Musik, welche die christlichen Feste rahmt und durch das Kirchenjahr führt. Wir singen viel.
Für Menschenwürde eintreten: Religionsunterricht macht empfindsam für das Leid anderer und schärft den Blick für Benachteiligungen und Unrecht – im eigenen Lebensumfeld und weltweit. Er zeigt Möglichkeiten für persönliche Hilfe und die Förderung von Gerechtigkeit.
Evangelischer Religionsunterricht trägt zur Verwirklichung von Religionsfreiheit in der Schule bei. In Berlin ist Religionsunterricht ein freiwilliges Fach. Es gehört aber zum ordentlichen Fächerkanon der Schule und ist somit ein normales Unterrichtsfach. Die Noten, die ab der 3. Klasse erteilt werden, sind jedoch nicht relevant für eine Versetzung. Trotzdem leisten sie einen wichtigen Beitrag, um die Durchschnittszensuren der Zeugnisse zu verbessern.
Dipl. – Theol. Susanne Tenhagen, Religionslehrerin Mendel-Grundschule