Seit über zehn Jahren haben die Schüler*innen der Mendel-Grundschule die in Berlin mittlerweile seltene Möglichkeit, zwischen Englisch und Französisch als erste Fremdsprache zu wählen.
In beiden Fremdsprachen wird anfangs spielerisch, später in intensiverer Auseinandersetzung ein kindgerechter Übergang von der Benutzung zur Beherrschung der Sprache ermöglicht. Generell gilt dabei in Berlin das „Primat des Mündlichen“: Die Kinder verwenden die Fremdsprache vor allem mündlich, bauen dabei Sprechhemmungen ab und entwickeln so Vertrauen in ihre personale Kompetenz.
Im Vordergrund stehen bei dem Erlernen der ersten Fremdsprache die Entwicklung und Förderung der Sprach- und der interkulturellen Kompetenzen. Das heißt, die Schüler*innen lernen, in vertrauten Situationen die neue Sprache kommunikativ zu verwenden und eignen sich gleichzeitig Kenntnisse über die Kulturen der Länder an, in denen Englisch oder Französisch als Muttersprache gesprochen werden. So erkennen sie die besondere Bedeutung der Sprache für unser Leben in einer globalisierten Welt. Ab Klasse 5 werden im Hinblick auf die weiterführende Schule schriftliche Kompetenzen intensiver in den Blick genommen.
Neben den klassischen Unterrichtsthemen und -formen haben wir den Anspruch, unseren Fremdsprachenunterricht durch eine breite Methodenvielfalt möglichst abwechslungsreich zu gestalten. So sind beispielsweise gemeinsames Musizieren in der Fremdsprache, Einüben von Dialogen, bzw. Rollenspielen, Besuche von Theateraufführungen in der Fremdsprache fester Bestandteil unseres Lehrplans. Alle 5. und 6. Englisch-Klassen nehmen außerdem jedes Jahr an einem europaweiten Englisch-Wettbewerb („The Big Challenge“) teil und gewinnen dort jährlich Urkunden und Preise.
Der Stundenumfang der ersten Fremdsprache in Berlin sieht folgendermaßen aus: In der dritten Klasse zwei, in der vierten Klasse drei, in der fünften Klasse vier und in der sechsten Klasse fünf Stunden. An der Mendel-Grundschule bieten wir den Kindern zusätzlich in der sechsten Klasse in ihrer jeweiligen Fremdsprache eine besondere Förderstunde an: „Englisch stark“ bzw. „Französisch stark“
Seit dem Schuljahr 22/23 wird der Französisch-Unterricht in Form eines Modellversuchs angeboten. Die Schüler*innen, die Französisch als 1. Fremdsprache wählen, werden ab der 5. Klasse auch 3 Wochenstunden in Englisch unterrichtet. Dadurch beherrschen die Schüler*innen am Ende der 6. Klasse zwei Sprachen auf dem Niveau einer ersten Fremdsprache – ein Übergang in alle weiterführenden Schulen ist problemlos möglich. Interessieren sich Eltern aus anderen Schulen für die Teilnahme an diesem Schulmodell, müssen sie sich bis zum 31.3. jeden Jahres in der Mendel-Grundschule melden. Weiter Informationen finden Sie unter: https://www.gsap.de/wp-content/uploads/2022/01/Pra%CC%88sentation-Schulversuch-Pankow_Elternabende.pdf ).
Noch ein Hinweis zum Thema „Wechsel der ersten Fremdsprache“. Untenstehend finden Sie die aktuellen rechtlichen Vorgaben. Sollte dieses Thema bei Ihnen aktuell werden, dann setzen Sie sich mit der Schulleiterin in Kontakt.
- Grundschul-Verordnung (GsVO, §11,1): Ein Wechsel der ersten Fremdsprache in der Grundschule ist außer bei einer Wiederholung der Jahrgangsstufe 3 nur in begründeten Ausnahmefällen innerhalb der ersten zwölf Unterrichtswochen zulässig und bedarf der Zustimmung der Schulaufsichtsbehörde.
- Sek I VO §11,2: Bei einem Wechsel der Schule oder der Schulart ist ein Wechsel der Fremdsprache oder der Fremdsprachenfolge auf Antrag, über den die Schulaufsichtsbehörde entscheidet, grundsätzlich möglich. Bei der Entscheidung ist die neue Sprachenfolge festzulegen; die Schülerinnen und Schüler und deren Erziehungsberechtigte sind über die möglichen Konsequenzen zu beraten.